DE:Tag:historic=charcoal_pile
| Beschreibung |
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| Historischer Meilerplatz, häufig in bewaldeter, hügeliger Umgebung zu finden. |
| Gruppe: Historisch |
| Für diese Elemente |
| Siehe auch |
| Status: unbestimmt |
| Werkzeuge für dieses Attribut |
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Das Tag historic=charcoal_pile wird für noch sichtbare, historische Meilerplätze, auch Meilerplatten genannt, benutzt. Die Bezeichnung charcoal pile ist dabei irreführend, da damit der eigentliche Meiler bezeichnet wird. Der Meilerplatz wird dagegen als charcoal pit oder charcoal platform bezeichnet. In Nordeuropa findet man in hügeligen, bewaldeten Gegenden hunderttausende von diesen alten Meilerplätzen, manchmal nur 50-100 Meter voneinander entfernt. Viele davon wurden nur wenige Male benutzt, weil es oft einfacher war, einen neuen Platz anzulegen anstatt das Holz zu einem bereits existierenden zu tragen. Die Massenerfassung dieser Plätze wird kontrovers diskutiert und daher nicht empfohlen.
Siehe dazu auch https://community.openstreetmap.org/t/mappen-von-alten-meilerplatzen-nach-digitalen-gelandemodellen/131184/38.
Meilerplätze finden
Der überwiegende Anteil der historischen Meilerplätze ist vor Ort nur sehr schwer auszumachen, da diese im Laufe der Zeit häufig erodiert und/oder mit dichter Vegetation zugewachsen sind. Auch der Maschineneinsatz bei Forstarbeiten macht solche Plätze oftmals unkenntlich. Sie können dann nur noch durch Holzkohlereste im Boden eindeutig nachgewiesen werden. Lediglich ein kleiner Anteil der Plätze ist durch eine völlig ebene, deutlich sichtbare runde oder ovale Form frei von stärkerem Bewuchs gut im Wald erkennbar.
Nachstehend einige Erkennungsmerkmale, die aber von Region zu Region abweichen können:
- Die meisten Meiler finden sich in Regionen, in denen Eisen verhüttet wurde.
- Ein Meilerplatz ist ein eingeebneter Kreis oder Oval, typischerweise 5 bis 15m im Durchmesser.
- Der Boden ist unter dem Bewuchs schwarz und mit Holzkohlestücken durchsetzt.
- Sämtliche Steine am Boden wurden entfernt.
- In manchen Regionen (Norwegen) finden sich Reste einer Hütte am Rande des Platzes.
- Häufig ist ein Bach oder eine andere Wasserquelle in der Nähe.
- Die Lage ist so gewählt, dass ein ständiger Windzug den Rauch wegträgt.
Andere Quellen
Wegen der Schwierigkeiten beim auffinden und identifizieren historischer Meilerplätze ist die Erfassung derselben erst mit der Verfügbarkeit hoch auflösender Digitaler Geländemodelle (DGM) in Schwung gekommen. Auf diesen Darstellungen sind solche Plätze gut erkennbar, allerdings ist nicht jede Stelle, die im DGM wie ein Meilerplatz aussieht, auch in der Realität ein Meilerplatz. Plätze, die z.B. für eine Jagdhütte, einen kleinen Waldpavillion oder auch einen permanenten Jägerstand hergerichtet wurden, sehen genau so aus. Sogar die Wurzelscheibe eines großen umgestürzten Baumes kann ein ähnliches Bild erzeugen.
Es wird daher davon abgeraten, solche Plätze ungeprüft von einem DGM in OSM zu übertragen. Jeder Meilerplatz sollte vor der Erfassung in OSM vor Ort überprüft werden, es sei denn, die Existenz wird durch eine andere, für OSM nutzbare Quelle bestätigt.
Photos
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Hügel mit einigen vermutlichen Meilerplätzen.
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Meilerplätze können durch Wege verbunden sein - heute ungenutzt, aber im DGM noch erkennbar.
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Ein zur Veranschaulichung hergerichteter Meilerplatz im Wald.
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Ein historischer Meilerplatz im Wald. Am linken Bildrand unten kann man Holzkohlenreste sehen.
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Holzkohlenreste im Boden dienen als Nachweis, dass ein Platz tatsächlich als Meilerplatz genutzt wurde.
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Ein Meilerplatz vor einer Waldlichtung. Ohne Nachweis von Holzkohle im Boden nicht verifizierbar.
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Ein teilweise erodierter Meilerplatz, bedeckt mit Morast und Totholz. Ohne Nachweis von Holzkohle im Boden nicht verifizierbar.
Siehe auch
man_made=charcoal_pile- Wenn der Meilerplatz noch genutzt wird.man_made=kiln- Eine permanente Struktur, wie ein Brennofen.
